FW/UWG fordern eine offene Spielstätte
Parlamentsmehrheit lehnt die Mitarbeit von Vereinen ab
Die Ablehnung aller anderen Fraktionen bezüglich des Ergänzungsantrages der FW/UWG Fraktion, mit dem alle interessierten Kulturschaffenden Vereine eingeladen werden sollten, sich an den Planungen und dem Betrieb der neuen Spielstätte in der Trinkkuranlage zu beteiligen, macht die Freien Wähler fassungslos. Die Tatsache, dass bisher nur mit dem „Theater Alte Feuerwache“ und deren Förderverein gesprochen wurde, ob die Lokalität für deren Zwecke geeignet sei und wie sie sich die Ausstattung etc. vorstellen, lasse nun leider definitiv einen sehr faden Eindruck zurück. „Die Trinkuranlage, die nun für 500.000,00 € zu einer Spielstätte umgebaut wird, kann doch nicht ernsthaft vorwiegend nur mit einem einzigen Verein geplant und betrieben werden!“ so der Fraktionsvorsitzende der FW/UWG, Markus Theis. Bei aller Wertschätzung für die großartige Arbeit und das hohe Engagement der TAF Akteure, so könne man doch nicht andere, ebenfalls an der städtischen Spielstätte Interessierte, außen vor lassen. Es sei doch auch wesentlich effektiver, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, anstatt nur auf denen eines einzigen Vereins.
Selbst der zuständige Dezernent hatte noch vor der Abstimmung davon gesprochen, dass die neue städtische Spielstätte im Bürgerzentrum der Trinkuranklage allen Vereinen, etc. offen steht. Nichts desto trotz hätten alle anderen Parteien diese Einladung an alle anderen Vereinen aus dem bisher exklusiv beteiligtem TAF jedoch widersprochen, was faktisch einer Ausgrenzung aller anderen Vereine aus der städtischen Spielstätte gleich käme.
Dass alle anderen Fraktionen an dem zu diesem Zeitpunkt absolut utopischen Beschluss eines Neubaus eines Theaters für über 3 Mio. Euro, eingekesselt zwischen zwei Badehäusern und dem Umzug der Stadtbücherei festhalten, kann nicht weiter überraschen, da man sich offenbar nicht eingestehen wolle, dass man sich damit in eine Sackgasse begeben habe. Die Bürger wollen allerdings ihre Stadtbücherei am jetzigen Standort behalten und die Kosten laufen schon zum jetzigen Zeitpunkt komplett aus dem Ruder, ohne dass es überhaupt eine konkrete Planung gibt.
Die Belebung des Sprudelhofes wird durch das Jugendstilzentrum erreicht werden. Um dem Jugendstilverein hier Planungs- und Investitionssicherheit zu geben, müsse man diesem einen dauerhaften Verbleib im Sprudelhof zusichern. Nur so könne der Verein sich auch finanziell einbringen, in dem sicheren Wissen, dass dies nicht nur für eine Übergangszeit geplant sei.
Diese ablehnende Mehrheit der Abgeordneten, die auch schon für die Anbindung des Sprudelhofs an die Therme war, wolle nun auch noch alle anderen offenen Flanken des Landes und der Stiftung schließen, anstatt diese endlich verbindlich in die Pflicht zu nehmen. Weiterhin gehe es auch nicht darum, ob wir in einigen Jahren wieder genug Geld hätten, ein neues Theater zu bauen, sondern darum, ob es eine sinnvolle Investition sei, im Hinterhof zweier Badehäuser einen kostspieligen Neubau zu verstecken, in dem kein Stück Jugendstil mehr abgebildet sein werde. Mit der Trinkuranlage gibt es eine sehr gute Lösung, alle städtischen Veranstaltungen durchführen zu können und somit insgesamt dem Bedarf einer Stadt wie Bad Nauheim gerecht zu werden.
Die Behauptung, dass die FW/UWG einstmals für ein Kulturzentrum gewesen sei, entbehre jeglicher Grundlage, denn FW/UWG sei bereits bei der erstmaligen Vorlage aus dem Magistrat als einzige Fraktion ganz klar gegen diese Idee gewesen. „Alle anderen Fraktionen waren gegen die Idee der FW/UWG eines Kulturbahnhofs und sind ohne weitere Nachfrage der Idee eines Kulturzentrums gefolgt.“, so Markus Theis. Aber seitdem hat es offenbar niemanden mehr Interessiert, was man zwischenzeitlich initiiert habe, um den Beschluss der Mehrheit umzusetzen. Nach nunmehr über 22 Monaten gäbe es keinerlei Informationen, denn auch den Initiatoren sei inzwischen klar, dass es nach den Erfahrungen, die man mit dem Badehaus 2 und der wenig verlässlichen „Zusammenarbeit“ mit dem Land gemacht habe, man sich besser nicht auf ein derartiges weiteres Abenteuer einlassen solle. „Jeder ist sehr genau über den Stand der Lage informiert, aber niemand wisse offenbar, wie gesichtswahrend wieder aus der eingeschlagenen Sackgasse herauszufinden sei“ so Markus Theis abschließend.