FREIE WÄHLER Bad Nauheim besichtigen Kläranlage

Um sich über den aktuellen Stand der Sanierungsmaßnahmen zu informieren, besuchten Mitglieder der Fraktion, des Magistrates und Ortsvorsteher der Freien Wähler Bad Nauheim die städtische Kläranlage.

Investiert werde vor allem in die Aufbereitung des Klärschlamms und anderer fester Rückstände, da aufgrund einer Gesetzesänderung Klärschlamm nicht mehr auf die Äcker ausgebracht, sondern deponiert werden müsse. Durch das Ausbringen des Klärschlamms auf die Felder gelange zu viel Nitrat in das Grundwasser, als Konsequenz daraus müssten Bad Nauheim und die Gemeinde Ober-Mörlen, die ebenfalls an die Kläranlage angebunden ist, gemeinsam in technische Anlagen und eine zusätzliche Technikhalle investieren.

Grund genug für die FW Bad Nauheim, sich vor Ort ein Bild über die laufenden Maßnahmen zu machen. Geplant seien nach Aussage von Markus Klug, dem Betriebsleiter der Kläranlage, Investitionen in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro.

Klug gab den Freien Wählern einen fachkundigen Überblick über die technischen Anlagen und Prozesse. Die Bad Nauheimer Kläranlage sei eine sogenannte „Drei Stufen Kläranlage“, d.h. hier würden alle herkömmlichen Schmutzpartikel herausgefiltert.

Mikroplastik und andere Spurenstoffe in Form von Rückständen von Arzneimitteln oder Kosmetika könnten in der modernen Abwasserreinigung nach dem Stand der Technik zu etwa 95 Prozent entfernt werden. Hierzu wäre allerdings eine 4. Reinigungsstufe in der städtischen Kläranlage nötig, diese sei allerdings derzeit nicht vorhanden.

Im Hinblick auf die Belastung unseres Trinkwassers und der Umwelt sei zu überlegen, in die 4. Reinigungsstufe für die Bad Nauheimer Kläranlage zu investieren. Denn diese Maßnahme zur Reinhaltung unseres Abwassers sei ein aktiver Beitrag in den Umweltschutz und zur Reduzierung von Spurenstoffen und Mikroplastik in Flüssen und Weltmeeren.

Im Namen der gesamten Fraktion der Freien Wähler bedankten sich die Anwesenden bei Betriebsleiter Klug für die sachkundige Führung.

Artikel Wetterauer Zeitung vom 29.09.2021

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