Dringlichkeit des Poser-Problems bereits vor drei Wochen erkannt!

„Wenn die „Kenianer“ die Dringlichkeit des Problems der „Raser“ in Bad Nauheim erst durch die Ereignisse nach der Aufhebung der Ausgangsperre erkannt haben, ist das sehr bedauerlich“, so Erik Meyer, Stadtverordneter und Ortsbeiratsmitglied für die Freien Wähler in der Kernstadt. Er selbst habe das Thema bereits in der ersten Ortsbeiratssitzung Ende April eingebracht, auch habe er eine Sondersitzung dazu angeregt und das Thema zusätzlich per Antrag auf die Tagesordnung setzen lassen. Insofern habe die FW/UWG die Dringlichkeit bereits vor drei Wochen auf die politische Ebene gehoben. In dieser Sitzung seien das erste Mal beide Hauptamtlichen Magistratsmitglieder im Ortsbeirat aufgetreten. Sie haben zunächst über die Gesamtsituation und die rechtlichen Hindernisse bei dem Versuch der Unterbindung des rücksichtlosen und gefährlichen Verhaltens der Raser und Poser berichtet. Leider genießen diese wenigen Selbstdarsteller die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit und lassen sich dadurch zusätzlich animieren. Dass sich dann auch noch, zusätzlich angeheizt durch Internet-Foren und Chat Gruppen, Menschen aus der weiteren Umgebung in Bad Nauheim einfinden würden, um bei dieser „Party“ mitzumachen und dabei auch Straftaten zu begehen, bedeute eine weitere Eskalation, so unisono Bürgermeister Kreß und Erster Stadtrat Krank. In der Ortsbeiratssitzung (WZ vom 20.05) wurde in einer sachlichen Diskussion die durchaus dramatische Situation geschildert und Bürgermeister und Ordnungsdezernent machten klar, dass ihnen die Problematik vollkommen bewusst sei. Insbesondere der Bürgermeister räumte aber auch Fehleinschätzungen und Versäumnisse im Rathaus zu Beginn der Probleme ein. Jedoch seien die rechtlichen Möglichkeiten für die Stadt allein, leider sehr begrenzt. Man sei aber ab sofort nicht mehr mit der Polizeistation in Friedberg in Kontakt, sondern direkt mit dem Polizeipräsidium Mittelhessen und der Landespolizei, um die benötigte Unterstützung zu erhalten. In der Sitzung kündigten Kreß und Krank weitreichende Maßnahmen bis an die Grenze des rechtlich Machbaren bereits für das kommende Wochenende und die nachfolgenden Wochenenden an. „Die Ausführungen und Ankündigungen der beiden Hauptamtlichen haben uns gezeigt, dass das Thema im Rathaus bereits seit vielen Wochen angekommen ist und außerdem geeignete Maßnahmen in Planung seien bzw. bereits ergriffen würden,“ so Markus Theis, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Da bedürfe es keines öffentlichkeitswirksamen Apells mehr durch die Stadtverordnetenversammlung, wenn das Thema durch den Ortsbeirat bereits 2 Tage vorher behandelt und platziert worden sei. Der Dringlichkeitsantrag zu diesem späten Zeitpunkt sei deshalb auch absolut überflüssig gewesen. Es handelt sich schlicht und einfach um einen Schaufensterantrag.

Die Beschränkungen durch die Pandemie seien sicher ein Katalysator für die Vorfälle, jedoch sind das rücksichtslose, gefährliche und ruhestörende Verhalten der Poser und die in diesem Zusammenhang begangenen Straftaten auf keinen Fall zu akzeptieren. Die Freien Wähler fordern ausdrücklich alle diejenigen auf, die sich dieses Geschehen vor Ort anschauen wollten, spätabends nicht nach Bad Nauheim zu kommen, um nicht noch das Publikum für die wenigen Randalierer und Straftäter zu bilden. Ohne diese Kulisse und ohne die Aufmerksamkeit würden diese Menschen hoffentlich bald den Spaß und die Lust an der Sache verlieren. Man werde die Wirksamkeit der bereits am verlängerten Pfingstwochenende und der an den kommenden Wochenenden stattfindenden Maßnahmen mit Straßenkontrollen und Sperrungen, einem hohen Polizeiaufgebot sowie mit dem Alkoholverbot auf und um die Parkstraße herum genau beobachten und sich darüber ebenfalls im Parlament und im Ortsbeirat berichten lassen. „Wir werden selbstverständlich nicht zulassen, dass Bad Nauheim weiterhin als Bühne für diese Art von gefährlicher und anwohnerverachtenden Partyszene herhalten muss“, so Dr. Erik Meyer und Markus Theis abschließend.

Die Wetterauer Zeitung wollte diese Pressemitteilung nicht veröffentlichen

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