Land lässt Engagement vermissen

Therme und Sauna können offenbar nicht gleichzeitig eröffnen

Leider sei nun doch, trotz aller Zusagen, die von Land und Denkmalbehörde gemacht wurden, als sich die Stadt für eine Anbindung des Badhauses 2 des Sprudelhofes an die neue Therme entschieden hatte, eingetreten, was immer befürchtet wurde: Es dauert länger und es kostet noch mehr Geld. So die FW/UWG in einer Pressemitteilung zum Sachstand der Thermenplanung die im Haupt- und Finanzausschuss am Donnertag vorgetragen wurde. Nach Aussage des Bürgermeisters sind durch die Auflagen des Denkmalschutzes sowie kurzfristig durch die Stiftung festgestellte Probleme mit durch Radon belastete Ablagerungen in den Kellerräumen Verzögerungen eingetreten, die nach Meinung der Stiftung eine Übergabe des Badehauses 2 an die Stadt nicht vor Dezember 2024 möglich macht. Da im Badehaus 2 jedoch die Sauna, die Therapieräume und auch die Sozialräume für die Beschäftigen untergebracht werden sollen, die neue Therme aber bereits Mitte 2023 in Betrieb gehen kann, werden wichtige Räume und vor allem die Saunalandschaft, die unverzichtbar für eine funktionierende Therme ist, fehlen. „Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass man hier von Seiten des Landes und der Landesbehörden nicht mit mehr Engagement bei der Sache ist und die Probleme umgehend aus dem Weg räumt, anstatt sie lediglich aufzuzählen.“ so Markus Theis, Fraktionsvorsitzender der FW/UWG im Stadtparlament. Die im Dezember letzten Jahres durch den Geschäftsführer der Stiftung angekündigte Sanierung des Kellers, als Vorbedingung dafür, dass eine Sanierung überhaupt begonnen werden könne, sei nicht, wie angekündigt im Sommer abgeschlossen worden, sondern habe noch gar nicht begonnen. Da die Bauwirtschaft durch Corona nicht beeinträchtigt wurde, ist hier diesmal die Pandemie keine Entschuldigung. Es habe ganz offensichtlich an mangelndem Handlungswillen, an Durchsetzungsvermögen und an Ernsthaftigkeit gefehlt, die Sache voran zu treiben. Das dies nun zur Folge habe, dass man im schlimmsten Fall die Therme ohne die Sauna 18 Monate oder länger betreiben müsse. Das man den Gästen nicht das nachgefragte Komplettangebot anbieten könne, müsse unbedingt vermieden werden. Die dadurch zu erwartenden noch höheren Mehrkosten seien weder für das Land und noch weniger für die Stadt hinnehmbar. Leider zeigte sich an dem Abend auch, das auch andere Projekte im Sprudelhof einfach nicht voran gingen: Krankenpflegeschule und Sprudelbohrung seien auch weit weg von einem verbindlichem Termin der Realisierung. Das Land und die Stiftung schienen das Thema Sprudelhof einfach nicht ernst genug zu nehmen, seien aber für die Entwicklung der Stadt essentiell. Die FW/UMG fordert deshalb alle politischen Entscheidungsträger aus der Wetterau, die im Land Verantwortung tragen auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um eine Beschleunigung der Fertigstellung des Badehauses 2 und die frühestmögliche Übergabe an die Stadt herbeizuführen. Die Mehrkosten einer zu späten Eröffnung könne man in die Beschleunigung der Bauaktivitäten stecken. „Für den Erfolg der Therme ist es unabdingbar, dass die neue Therme und die Saunalandschaft im Badehaus 2 gleichzeitig eröffnet werden und dies so schnell wie möglich!“ so Markus Theis weiter. Sonst müsse die Stadt sich evtl. überlegen, in wieweit eine Anbindung an den Sprudelhof für die Stadt noch zumutbar sei.

Artikel Wetterauer Zeitung vom 06.10.2020

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