Freie Wähler favorisieren weiterhin die städtische Spielstätte in der Trinkkuranlage als Dauerlösung

Auf der Grundlage eines ihrer Wahlziele haben die Freien Wähler bei der Stadtverordnetenversammlung am 24. Juni beantragt, den vor über drei Jahren ohne ihre Stimmen gefassten Beschluss des Stadtparlaments aufzuheben, im Badehaus 3 ein Kulturzentrum u.a. mit Stadtbibliothek und städtischer Spielstätte in vollkommen ungewisser Höhe der Kosten einzurichten. Fraktionsvorsitzender Markus Theis begründete den Antrag mit den bislang getätigten erheblichen Investitionen in Form von über einer halben Million Euro in die Errichtung einer sogenannten „Übergangs“-Spielstätte in der Trinkkuranlage, die sich allerdings inzwischen mit ihren vielfältigen Möglichkeiten (ein großer und zwei kleine Säle, Konzertmuschel, etc.) als ideale Dauerlösung erwiesen habe. Darüber hinaus habe sich bei der Sanierung der Badehäuser 2 und 5 bereits jetzt gezeigt, dass unerwartete bauliche und denkmalschutzrechtliche Probleme die Kosten unplanbar in unverantwortliche Höhen treiben würden. Dies sei gleichermaßen für die Schaffung von Voraussetzungen für den Einzug der Stadtbibliothek und die Errichtung einer städtischen Spielstätte im Badehaus 3 zu erwarten. Außerdem seien die vor über drei Jahren genannten Kosten von über 3 Mio. Euro angesichts der heute bereits stark gestiegenen Baupreise eine reine Illusion. Das Ganze sei, so Markus Theis, von Anfang an eine nicht kalkulierbare „Schnapsidee“ gewesen, der man nun endlich ein Ende bereiten sollte.

Leider wurde der Antrag von den Stadtverordneten aller anderen Parteien abgelehnt. Die dürftige Begründung der CDU, von den Freien Wählern werde mit diesem Antrag lediglich kalter Kaffee aufgewärmt, man müsse erst die Vorlage eines genauen inhaltlichen und wirtschaftlichen Konzepts abwarten und im übrigen hätten in den letzten Jahren andere Prioritäten den Vorrang gehabt, sei lediglich eine weitere Aufforderung zum Stillstand und Nichthandeln in dieser unvorhersehbar teuren Angelegenheit.

Ernster zunehmen war da schon das Argument der FDP, dass durch das Kulturzentrum der Sprudelhof insgesamt belebt werden solle. Erster Stadtrat Peter Krank goss hier allerdings ausreichend Wasser in den Wein, indem er allein schon die Möglichkeit des Umzugs der Stadtbibliothek in Frage stellte: Die Schaffung der für das Gewicht der Bücher notwendigen Statik sei auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen in den Badehäusern 2 und 5 mit unvorhersehbaren Risiken und Kosten verbunden.

Mit dem Fehlen der Büchereinutzer entfällt jedoch ein Hauptfaktor für die ganztägige Belebung des Sprudelhofs durch das geplante Kulturzentrum, denn die geplante städtische Spielstätte sorgt höchstens für eine Belebung an wenigen Abenden im Jahr.

Bemerkenswert aus Sicht der Freien Wähler war ebenfalls das Verhalten der Stadtverordneten der Grünen/Bündnis90 und der SPD, von denen sich niemand an der Debatte beteilige. „Es ist nun an der Zeit, Stellung zu diesem wichtigen Thema zu beziehen, kommentarlos abzulehnen sei keine Lösung. Die Stiftung Sprudelhof braucht Planungssicherheit bezüglich der Planung der Stadt, um die Nutzung des Badhauses unabhängig zu planen.“ so Markus Theis.

Das von den Freien Wählern angestrebte Jugendstilzentrum mit ganztägiger attraktiver Gastronomie in dem einmaligen Ambiente des Empfangssaales hingegen werde für die notwendige und mit Recht geforderte ganztägige Belebung des Sprudelhofs sorgen. Als attraktives Ziel für die zahlreichen Touristen, die Bad Nauheim eben wegen des einmaligen Jugendstildenkmals besuchten und für die Bad Nauheimer Bürgerinnen und Bürger, die dieses

einzigartige Umfeld genießen wollten.

Die Freien Wähler, die der Wähler mit Abstand zur größten Fraktion im Parlament gemacht hat lassen sich durch die Ablehnung ihres Antrags durch die bekanntermaßen wenig kostenbewusste Mehrheit im Stadtparlament nicht entmutigen und werden weiterhin engagiert für ihr Konzept des weiteren Ausbaus der Trinkkuranlage als dauerhafte städtische Spielstätte, als Kultur-und Bürgerzentrum und für ein attraktives Jugendstilzentrum mit passender Gastronomie im Badehaus 3 werben und für den Erhalt des jetzigen Standorts der Stadtbibliothek kämpfen.

Die Wetterauer Zeitung wollte diese Pressemitteilung nicht veröffentlichen!

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