Verantwortung beim Wetteraukreis
Die Freien Wähler Bad Nauheim besuchten das Hochwaldkrankenhaus, um sich über die Zukunft der stationären Versorgung zu informieren. Geschäftsführer Dr. Dirk M. Fellermann erläuterte die Struktur des Gesundheitszentrums Wetterau (GZW). Auch die vollständige Übernahme der städtischen Anteile durch den Wetteraukreis 2024 wurde thematisiert.
„Damit wurde die seit 1972 in Hessen gültige gesetzliche Zuständigkeit der Landkreise für die stationäre Gesundheitsversorgung auch in der Wetterau Realität […]“, betonten die FW-Fraktionsvorsitzenden Matthias Lüder-Weckler und Michael Schmale.
Investitionen am Hochwaldkrankenhaus
Die Erweiterung von 250 auf 430 Betten sowie der (bereits vollendete) Ausbau der OP-Kapazitäten und der Sterilisationsanlage kosten nach Schätzungen rund 130 Millionen Euro. Etwa 100 Millionen Euro stammen aus Fördermitteln von Land und Bund, der Rest müsse nun durch die Gesellschafter (nun der Wetteraukreis) gestemmt werden.
„Eine anteilige Belastung hätte die finanziellen Möglichkeiten Bad Nauheims überstiegen“, stellten die FW-Vertreter fest.
Herausforderungen für die Zukunft
Fellermann nannte den Fachkräftemangel, dem die GZW-Tochter Theodora Konitzky Akademie für Pflegekräfte mit einer deutlich erhöhten Zahl an Ausbildungsplätzen entgegenwirke – wovon alle Kliniken in Bad Nauheim profitierten.
Er kritisierte die Krankenhausreform von Bundesminister Karl Lauterbach: Mehr Bürokratie, aber kaum zusätzliche Erlöse. Für die GZW-Häuser – im Wetteraukreis und am Standort Schotten – habe dies finanzielle Belastungen ohne adäquate Kompensation bedeutet. Insgesamt habe der bürokratische Aufwand ein Maß angenommen, das nicht nur privatwirtschaftliche, sondern auch öffentlich-rechtliche Unternehmungen hemme. Auch Projekte wie das neue Parkhaus am Hochwaldkrankenhaus hätten sich dadurch erheblich verzögert.
Unterstützung zugesichert
Zum Abschluss bedankten sich die Freien Wähler Bad Nauheim herzlich für die informative, umfassende Präsentation und den offenen Dialog über die Zukunft des GZW und sicherten ihre Unterstützung beim Erhalt der stationären und ärztlichen Versorgung in Bad Nauheim und der Wetterau zu.