Woher kommt das Geld – und wofür wird es ausgegeben?
Infoveranstaltung der Freien Wähler Bad Nauheim zur Finanzierung der Stadt
Am letzten April-Samstag luden die Freien Wähler Bad Nauheim in Kooperation mit dem Bildungswerk für Kommunalpolitik Hessen zur öffentlichen Veranstaltung „Aufgaben der Gemeinde und ihre Finanzierung“ ein. Trotz des gleichzeitig stattfindenden Blumen- und Gartenmarkts fanden sich viele interessierte Bürgerinnen und Bürger im Co-Working-Space Work Nouveau in den Kolonnaden ein, um mehr über die Einnahmen und Ausgaben der Stadt Bad Nauheim zu erfahren.
Wer ist für was zuständig?
Zu Beginn erklärte Markus Theis, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler und Referent des Abends, die Zuständigkeiten von Stadt, Kreis und Land, um die unterschiedlichen Aufgabenbereiche nachvollziehbar zu machen.
Der städtische Haushalt im Überblick
Im Fokus stand der Haushaltsplan 2025 mit seinen rund 109 Mio. Euro Einnahmen (z. B. aus Steuern, Gebühren und Zuweisungen von Land und Bund) und 119 Mio. Euro Ausgaben. Ein großer Teil davon fließt in:
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Pflichtaufgaben wie Schulen, Infrastruktur, Verwaltung
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Zahlungen an den Kreis, z. B. für Schulträgerkosten
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Freiwillige Leistungen, z. B. das Schwimmbad (1,1 Mio. € jährlich) oder das Eisstadion (600.000 € jährlich)
Gerade in Bad Nauheim profitieren auch Menschen aus dem Umland von diesen Angeboten – ein Aspekt, der in der Finanzplanung zunehmend unter Druck gerät.
Kassenlage angespannt – Rücklagen bald aufgebraucht
Ein zentrales Thema war die wachsende Belastung durch Kreisumlagen und fehlende Gegenfinanzierungen von Land und Bund. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, droht laut Prognose eine vollständige Aufzehrung der Rücklagen bis 2027.
Gastbeitrag von Stadtkämmerer Peter Krank
Peter Krank, Kämmerer der Stadt Bad Nauheim, sprach sich für eine grundlegende Reform der Kommunalfinanzierung aus.
„Immer mehr Aufgaben und Ansprüche werden von Land und Bund beschlossen – aber ohne ausreichende Finanzierung an die Kommunen weitergegeben. Das ist auf Dauer nicht tragbar.“
Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern
Im Anschluss an den Vortrag gab es Gelegenheit zum Austausch mit dem Kämmerer, Bürgermeister Klaus Kreß sowie Vertreterinnen und Vertretern der Freien Wähler. Themen wie Verkehrsbelastung, Straßensanierung und Parkplatzsituation wurden offen diskutiert.
Und hier der Bericht in der Wetterauer Zeitung